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Weg der Entschleunigung - Etappe 3: Tag der Sinne

Claudia Schallauer
17.09.2024

Tourendetails Etappe 3:

·       Start: Holzschlag – Forsthaus Apartments

·       Ende: Ulrichsberg – Hotel Böhmerwaldhof

·       Weglänge: 15,5 km + 2,2 von Hintenberg zum Hotel in Ulrichsberg

·       Höhenmeter rauf: 466m + 40m zum Hotel

·       runter: 693m + 90m zum Hotel

 

 

Magische Lichtspiele und  beruhigendes Waldaroma, die heutige Etappe führt uns durch das Reich der Zauberwälder und zu den Steines der Weisen. Wir starten nach einem stärkenden Frühstück im Haupthaus des "Ereignishaus Holzschlag" und selbstgemachten Lunchpackerl-Weckerl. Zwar geht der Weg direkt von der Haustür weg, allerdings statten wir der Kapelle noch einen kurzen Besuch ab.

 

Dann geht’s los – in einen Märchenwald, der uns mit einem morgendlichem Sonnenstrahlenkino begrüßt. Filigran durchbrechen einzelne von ihnen das dichte Blätterdach und suchen sich ihren Weg zum Waldboden. Ein faszinierendes Lichtspiel und Fotomotiv.

 

Gleich zu Beginn wartet der Großteil des moderaten Tagesanstiegs von 466 Höhenmetern mit dem Highlight Stinglfelsen, der etwas unterhalb des Hochficht-Gipfels thront und mit herrlichen Rastbänken und einer Relaxliege unter dem imposanten Kreuz (Nr. 5 am Weg) aufwartet. Ein Kraftplatz, auf dem wir eine gute Viertelstunde Energie tanken und den Blick in die Ferne schweifen lassen. Über steile Stufen klettern wir den Felsturm wieder hinab und folgen weiterhin dem Weg der Steine, der uns mit inspirierenden Sprüchen und Gedanken begleitet.

 

Fast durchgängig sind wir auf Waldwegen und -pfaden unterwegs (die Lifthänge, die wir queren, stören die Idylle kaum), zu bezaubernd ist die Natur. Die Vegetation wechselt von Gras, Unterholz, Büschen bis hin zu hohen, mit Zapfen vollbehangenen Baumwipfeln. Auffallend ist die unglaubliche Stille, nur unterbrochen durch manch aufgeregtes Vogelgezeter.

 

Wie auch schon am Vortag „leihen“ wir uns einen Großteil der Wegstrecke vom Nordwaldkammweg. Dieser ist gut markiert und meist auch von unserem Schleifen-Logo begleitet. Nachdem wir das Trainingszentrum der IRO (Internationalen Rettungshunde Organisation) passiert haben, erreichen wir auf etwa halber Tages-Wegstrecke das Café des Inn’s Holz und entscheiden uns spontan für eine Einkehr. Eine gute Wahl – die angenehme Kühle des Innenbereiches ist eine wohltuende Erholung, das Essen wird liebevoll angerichtet, prompt und mit freundlichen Worten und einem Lächeln des Personals serviert. Wir fühlen uns sehr willkommen.

 

Danach müssen wir uns etwas motivieren, um weiterzuwandern, aber andererseits freue ich mich auf den Verdauungsspaziergang nach einem großzügigen Backhendl-Salat. Der zweite Teil des Tages führt anfangs großteils auf schottriger Forststraße und leicht bergauf. Nächstes Etappen-Ziel ist der 24m-hohe Aussichtsturm Moldaublick. Die € 2,- Eintritt sind den weitreichenden Panoramablick auf fast die gesamte Länge des Moldastausees meiner Meinung nach wert.

 

Wieder zurück suchen und finden wir den Einstieg in den Jagasteig, der uns zum Tagesziel Hintenberg führt. Nach diesen gesamt 700 Höhenmetern hätten wir uns sehr auf das Ende gefreut. Allerdings habe ich etwa eine Stunde vor dem vermeintlichen Ziel, gemerkt, dass unsere Unterkunft weitere 100 Höhenmeter tiefer in Ulrichsberg liegt – warum auch immer. (Wir sind ja spontan einen Tag früher aufgebroch, und ich bin am Vortag erst von einer anderen Weitwanderung um Mitternacht heim, darum hatte ich diese „Detail“ überlesen ;-)). Dieses etwas mehr als zwei Kilometer lange Zusatzstück bringt uns ob der prallen Sonne noch richtig ins Schwitzen – und wirft die Frage auf, ob der einladende Sonnenhof in Hintenberg wohl ausgebucht war? Das werde ich noch erfragen. Wir bahnen uns notgedrungen den Weg hoch nach Ulrichsberg und freuen uns auf eine Dusche und das Abendessen.

Kategorien Natur Bewegung Auszeit