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Die erste halbe Stunde der Etappe 14 führt zurück zur Kapelle Maria Elend. D.h. Embach ist eigentlich ein „Nächtigungs-Umweg“, aber in unserem Fall ein wirklich lohnender. (wegen der sensationellen Hausmannskost des Krämerhofs: Wild bzw. vom Seniorchef gesammelte frische Eierschwammerl, und wegen der kurzen Führung durch die beeindruckende Mineraliensammlung, die der Chef und sein Vater alle selbst gefunden und geborgen haben.
Welche Schätze heute auf unserem Weg liegen? Der 1. ist gutes, stabiles Wetter. Nr. 2 ein wunderschöner angenehm ansteigender Waldpfad, der die 1.200 Höhenmeter fast verschluckt. Ein weicher Boden, verspielte Farne und moosbedeckte Bäume schenken uns einen märchenhaften Wanderweg, der gegen Ende in eine Murmeltierwiese mündet, die bis zum Fuß des Katzenkopfes führt. Nur die letzten 250 Höhenmeter fordern nochmal kräftig die Waden. Als Belohnung winkt Schatz Nr. 3: ein sensationelles 360° Panorama von der markanten Silhouette des Wiesbachhorns bis zu jenem der Schönfeldspitze. Ebenfalls in unwirklicher Ferne das Statzerhaus, wo wir vor kaum 27 Stunden gestern Vormittag in tiefst-winterlichen Temperaturen losgewandert sind. Umso erstaunlicher, heute hier auf fast gleicher Seehöhe pralles Grün vorzufinden.
Nach einer herrlichen Mittagsrast stehen wir weniger als eine Stunde später am 2. Gipfel, dem mit 2.167m höchsten Punkt der Etappe 14: dem Grubereck. Von hier geht es dann nur mehr bergab, ins 950m hoch gelegene Rauris. Die 1.200 Meter fliegen wir gefühlt nach unten, motiviert vom Nachmittagskuchen unserer Unterkunft. Statt 2,5 Stunden benötigen wir nicht einmal zwei, begründet im wanderfreundlichen, großteils trockenen, Weg. Und das ist wohl der größte Schatz: Ein ganzer Weitwandertag, der fast komplett ohne Asphalt auskommt und eine Routenführung, die schöner nicht sein konnte.
Von allen bisherigen Etappen des HTPT gehört Etappe 14 definitiv zu meinen absoluten Lieblingen.
Rauris empfängt uns mit einer wohlverdienten Stärkung, die nach dem eher bescheidenen Mittagspicknick mit Müsliriegel und Apfel, Seele und Körper belebt und uns Energie für einen Spaziergang durch den pittoresken Ort schenkt. Morgen geht’s dann bergauf nach Kolm Saigurn… ein Name, der mich seit fast einem Jahrzehnt „ruft“.
Tourendetails: ET 14: von Embach nach Rauris
15,2km, 1.220m im Aufstieg, 1.280m im Abstieg
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