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Seefeld Hochplateau Winterweitwanderung - Etappe 3: Leutaschtal

Claudia Schallauer
12.01.2025

Tag 2 - Etappe 3: Durch das idyllische Leutaschtal & Erkundung von Leutasch

Man kann, aber man muss nicht: sie in der chronologischen Reihenfolge gehen.

Insgesamt besteht die Seefelder Hochplateau-Wanderung aus fünf Tagesetappen, die sternförmig um die Gemeinde Seefeld herum führen. Beginnend im Süden mit Etappe 1 gegen den Uhrzeigersinn. Eine schöne Idee.

Sinn macht aber auch, sie so zu gehen, dass man dabei die Öffnungszeiten diverser am Weg liegender Einkehrmöglichkeiten berücksichtigt. Oder die Weglänge bzw. Lage mit einer der vielen wöchentlichen „Erlebnisse und Bonusangebote“ der Gästecard abstimmt, wenn man daran teilnehmen möchte (z.B. Orts- und Naturführungen, Eisstockschießen, Nachtrodeln). Wie die Etappen verteilen sich die Veranstaltungen über alle Gemeinden der Region: also Seefeld in Tirol, Leutasch, Scharnitz, Mösern und Reith bei Seefeld.

Bei uns geht’s weiter mit Etappe 3. Heute erwandern wir das Leutaschtal, das wir mit der Buskombi 430 (bis Weidach Zentrum) und 431 (bis Gasthof Mühle) erreichen. Die Fahrzeiten sind perfekt aufeinander abgestimmt und wir in 30 Minuten vom Bahnhof Seefeld beim Wanderstart.

 

Als wir beim Gasthof Mühle aussteigen, verdichtet sich meine Vermutung: diesen Weg kennen wir. Und als wir mit den beiden Frauen plaudern, die wir an der Einstiegshaltestelle schon kurz kennen gelernt haben, bestätigt sich: ihre 1. Etappe ist ident mit unserer 3. Sie gehen den 1. Winter-Weitwanderweg Tirols, den ich vor zwei Jahren zu meinem Geburtstag absolviert habe – mit Gepäckshuttle bzw. Selbst-Tragen hoch auf die Wettersteinhütte als Rundwanderung.

 

Ursprünglich dachte ich, dass die Seefelder Hochplateau Winterweitwanderung auch ein geschlossener, täglich weiterführender Weg ist. Das ist nicht so, man erkundet sternförmig in einzelnen, in sich geschlossenen Tagestouren (die entweder als Rundweg angelegt sind oder auch von A nach B führen) die Gemeinden der Region. Und so kommt es, dass wir hier auf bekannten Spuren wandern. Allerdings so viel schöner als vor zwei Jahren, da damals Anfang März Schneeflaute herrschte.

Wobei das bei der Etappe 3 am wenigsten zutrifftt, denn deren Wegverlauf liegt von der Ausrichtung ganztags im Schatten. Was auch wenigem Schnee die Chance gibt, sich lang zu halten. Allerdings ist es hier dementsprechend auch eher eisig, daher empfehle ich für diesen Abschnitt unbedingt auch Grödel neben den Stecken.

 

Ist man im Rhythmus des Gehens, offenbart sich das Leutaschtal in herrlicher Stille und Pracht. Mal direkt am Ufer der Leutascher Ache, mal etwas weiter entfernt folgt man dem Gewässer, das sich gerade im Winter in den unterschiedlichsten Gewändern zeigt – mal sanft beschneit, mal zugefroren, mal als milchig weißes, fast unwirklich schönes Wasser. Zeitlos scheint diese Etappe, einzig die Langläufer die auf der benachbarten Loipe ihre Runden ziehen, entfesseln die Endlosigkeit.

 

Auf Höhe des Camping Areals Leutasch Seefeld (Bushaltestelle Reindlau) quert man die Straße und folgt dem Weg weiter südwärts. Im Blick voraus die majestätische Silhouette der Hohen Munde als auch die Sonne, die uns heute wohlgesinnt ist. Hier merken wir einen eindeutigen – und sehr positiven – Unterschied zu 2023. Damals sind wir im Erd-Schnee-Matsch fast versunken, heute zeigt sich die wunderbare Weite in herrlichem Weiß, auch wenn es wiederum fast zu warm für die Jahreszeit ist und der Schnee erste Wellen wirft. Die Gehgeschwindigkeit ist daher im Winter definitiv langsamer, das sollte einberechnet werden.

 

Pünktlich zum Mittagshunger erreichen wir Poli’s Hütte, die mit einer Auswahl an neun Kuchen, mehreren Suppen und originellen Getränken bis auf den letzten Platz vollbesetzt ist mit Langläufern, Winterwanderern und Familien (man kann auch direkt bei der Hütte parken). Wir haben riesiges Glück, und gerade als wir ankommen, wird ein perfekter Sonnenplatz frei. Nach Gerstlsuppe, Nachspeise und Sonnenbad geht es motiviert weiter.

Und genau wie am Tag davor (Etappe 1) sind wir eigentlich schon am Ziel – d.h. in Leutasch, aber genau wie gestern machen wir hier noch eine Schlinge dran. Diese führt weiter entlang der Ache und fordert die ersten wirklichen Höhenmeter beim Umkehrpunkt, der zuerst hinauf und dann hinab zum Weidachsee führt. Hier tummeln sich viele Menschen am Ufer, zum Eisfischen, wie wir später herausfinden.

Wir haben erneut ein gutes Timing und vier Minuten vor der (stündlichen) Abfahrt erreichen wir die Bushaltestelle Quellenhof, die näheste zum See. Wer Lust hat, könnte wenige Stationen später beim Lift auf den Katzenkopf aussteigen (oder dorthin gehen natürlich) – bei der Gästecard ist die Berg- und Talfahrt einmalig um 50% reduziert. Auch eine Strecke (auf oder vom Gipfel) zu wandern ist möglich, wenn man früh genug dran ist. Oder aber man rodelt. Für uns ist es für heute genug frische Luft und wir fahren durch bis zum Bahnhof in Seefeld.

 

Etappe 3

·       Durch das Leutaschtal

·       An- und Rückfahrt mit den kostenlosen Bussen

·       Wanderung in eine Richtung mit 14,2 Kilometern Länge

·       144hm im Aufstieg, 57hm im Abstieg

Kategorien Natur Bewegung Auszeit